Position



Nils Rüdiger malt, um die Welt zu verstehen, um in ihr sein zu können. Seine Bilder sind ein Kampf, Schicht um Schicht ein Aufbegehren, ein Durchdringen, ein Wachsen, Zerren, sich Abstoßen und Einfügen – dazwischen Leerstellen -  Irritationen.
Wie hängen die Dinge zusammen?
In welcher Welt sind wir?
Er spielt mit Bekanntem und Unbekanntem und hat darin seine eigene Ikonographie entwickelt. Seine Art des Malens ist ein Wechselspiel der Kräfte. Das Heterogene behält die Oberhand, das Misstrauen lauert, schiebt sich durch und legt Hand an, mit unter brachial und zerberstend. Und dann durch transparente Schichten ein Leuchten, weiche Farbübergänge, Schleier und pralle organische Form. Irgendwo plötzlich Ornament, Fragmente von Strukturen, Fetzen einer Ordnung, einer Unendlichkeit -  ein Guckloch in den kosmischen Raum.
Gibt es das Weltganze?
In seinen Werken zeigen sich Versatzstücke einer Welt, die sich nicht zu fügen scheint, die gärt und brodelt, wie eine Suppe, in der die Brocken oben schwimmen und nur einen Teil ihrer Form und ihres Wesens preisgeben: Klaffendes Fleisch, Knorpel, Sehnen, Blasen, Schaum und Microstrukturen aller Art.
Die Wirklichkeit bleibt verborgen. Wir sehen nur ihre Auswürfe, Wucherungen und Gerinnsel.
 
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